Die einzige Möglichkeit, den Darm in den Bauchraum hineinzubekommen, den mir der Chirurg übrig gelassen hat, ist, wenn er halb leer ist.

Wenn sich die Gedärme füllen, dehnen sie sich aus, pressen zunächst gegen die enger genähten Bauchhülle, können, aber das Fasziengewebe nicht dehnen. Das Volumen muss irgendwo hin.

Der letzte offene Ausweg ist nach oben. Das Zwerchfell wird überdehnt. Der Brustkorb kann sich nicht nach oben heben, denn er wurde bei dieser unsäglichen Operation ebenfalls durch die Entnahme von Fasziengewebe nach unten fix zum Becken gespannt. Das ist er bis heute.

Wenn ich den Bauch fülle, selbst wenn ich nur eine Mahlzeit am Tag esse, kommt es zu einem Zwerchfellhochstand, dass es Lungen und Herz zusammendrückt.

Wenn ich 3 Mahlzeiten am Tag esse, kommt das Zwerchfell gar nicht mehr runter und diese Situation kann sich etablieren. Dann klemmt es zwar beim Bauch nie mehr, aber die Probleme durch die zusammengepresste Lunge und Harnblase sind noch gravierender (Uveitis, …)

Ich habe mich entschieden, das nun zu beobachten und bei dem Rhythmus: alle 24 Stunden etwas festes zu essen, zu bleiben. Und das tue ich seit fast einem Monat und meine Theorie verfestigt sich. Durch das alternierende Weglassen von Nahrung und Flüssigkeit, habe ich eine Möglichkeit gefunden dem nicht mehr ausgeliefert zu sein, sondern mit dem zu engen Bauch umzugehen.

Es ist nicht angenehm, zu wissen, dass man verpfuscht wurde, wenn auch wahrscheinlich in guter Absicht.

Aber die Realisierung und Anerkennung dass dem so ist und sich der Bauch nicht von selbst weiten wird und ich alle Beschwerden durch ganz wenig essen verändern und lindern kann, hilft mir sehr. Es wurde dadurch berechenbar. Ich bin nicht abhängig, dass mir ein Arzt eröffnet, was ich habe. Sondern ich weiß es und muss nur einen Arzt finden, der interessiert ist, das zu untersuchen.